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Die Mikrobographie
Ein bioindexikalisches Bildverfahren

In Analogie zur Fotografie und Talbots Definition derselben als "pencil of nature" schafft die Mikrobografie ein Setting, das die Natur veranlasst selbsttätig Bilder hervorzubringen. Im Unterschied zur Fotografie als opto-chemisches Verfahren bedient sich die Mikrobografie eines biologischen Prozesses.

Anstatt von Belichtungszeit kann von Belüftungszeit gesprochen werden, bei der in der Luft vorhandene Mikroben auf einen mit Nähremulsion behandelten Film geblasen werden.

Die Filmemulsion besteht aus einem Nähragar, der vergleichbar einem fotografischen Film und seiner Lichtempfindlichkeit auf seine Umwelt reagiert. Für die hier dokumentierten Bilder wurde ein Breitbandagar auf Sojabasis verwendet, der jeweils 30 Sekunden "belüftet" wurde. Vor und nach der Belüftung befindet sich der "Film" unter Luftabschluß in einem sterilen Behälter.

Die Entwicklungszeit dauert ca. 10 Tage, wobei bereits nach etwa 24 Stunden erste für das freie Auge sichtbare mikrobische Spuren zu wachsen beginnen. Abhängig vom Ort der Bildaufnahme, Jahres-, Tages und Belüftungszeit sowie von Art der "Filmemulsion" entstehen Mikrobografien, die ein spezifisches Bild, gezeichnet von Pilzen und Bakterien vorstellen.

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