Thomas Feuerstein, Reaktionäre Kunst, 1997. Installation aus Bioreaktoren. (Fotomontage, Konzept unrealisiert) Pluripotente Stammzellen des Künstlers werden in einem Bioreaktor gezüchtet bis die Biomasse sein Lebendgewicht um ein Vielfaches übersteigt. Dieser Körperwirtschaft entspringt eine neue Körperkunst. Der Künstler ist sein eigenes Medium und Material zur Hervorbringung von Werken aller Art. Die Pluripotenz der Zellen nützt der Künstler, um aus seinen Knochen Skulpturen wachsen zu lassen, mit seiner Haut Keilrahmen zu bespannen oder Farbe aus dem Saft seines Blutes zu gewinnen. Der Dualismus zwischen Körper und Geist, Fleisch und Wille ist überwunden und ermöglicht die vollkommene Identität zwischen Künstler und Werk. Der Künstler löst sich in seiner Kunst auf. Die Ausstellung erfolgt in liquider Form. Alles Überflüssige wird in Flaschen abgefüllt, um den Welthunger und den Durst nach Erkenntnis zu stillen. |