Artificial Art

Die Ausstellung in der Ausstellung

Artificial Art bezeichnet eine Serie von Arbeiten, die ab 1988 entstanden sind. Ihr thematischer Hintergrund konstelliert sich aus diversen Fragestellungen, die Produktions- und Rezeptionsprozesse, soziale Funktionen von Kunst, das Künstlerbild in der Gesellschaft, die Erzeugung von Identitäten und Zuschreibungskonzepten oder etwa die Hervorbringung von Gefühlen, Emotionen und Stimmungen mittels Kunst betreffen. Der Titel Artificial Art wurde in Anlehnung an Artificial Intelligence, Artificial Life etc. gewählt. Die Ausstellung der ,,künstlichen Artefakte" erfolgt meist in peripheren Randbereichen einer Galerie, wie zum Beispiel im Büroraum, Stiegenaufgang oder in Bibliothek und Lager. Abseits von den regulären Austellungsräumlichkeiten und der regulären Ausstellung kommt es zu einer Ausstellung in der Ausstellung. Artificial Art oder künstliche Kunst befragt Funktions- und Repräsentationszusammenhänge des künstlerischen Werkes und setzt die Verfassung des Kunstwerkes in Korrelation zur Konstitution seines Ortes. Künstliche Kunst als Kunst über Kunst, Kunst als Kunst, Kunst durch Kunst, Kunst hoch Kunst, Kunst in Kunst und dergleichen mehr konstatiert einen Zustand von Kunst, in der diese nicht mehr Prothese des Menschen, etwa im Sinne eines Bewußtseinsverstärkers oder Erkenntnisinstrumentes der Emotion oder Rationalität, sondern ein Instrument und Bewußtsein von Kunst als ein sich selbst reproduzierendes System ist. In einem Zustand, in dem Kunst Wirklichkeit und Wirklichkeit Kunst geworden sind, beginnen sich Fiktionalität und Realität zu synthetisieren. Artificial Art ist synthetische Kunst.