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[Bild: Thomas Feuerstein: Naturformen der Kunst, 1998 - 2000.]

Thomas Feuerstein, Naturformen der Kunst, 1998 - 2000. Pfahl­muscheln, Eisen, Kunstharz, 68 x 25 x 25 cm

Das Objekt Naturformen der Kunst Nr. II ist eine Hommage an Marcel Broodthears Werk Casserole et moules fermées von 1964. Während es Broodthears um die abstrakte Form ging, für die er im Unterschied zur Zufallsverteilung beim Kochen die Muscheln einer künstlerischen Ordnung unterzog, ließ Feuerstein über zwei Jahre Pfahlmuscheln an einem Holzstamm wachsen, um deren natürliche Form bildnerisch einzubeziehen.

Die Werkgruppe Naturformen der Kunst — der Titel versteht sich als Umkehrung von Ernst Haeckels Kunstformen der Natur — bindet über das Wachstum von Organismen unmittelbar Formen und Strukturen der Natur in die Kunst ein. Über die Assemblage mit Artefakten oder die "natürliche Überschreibung" von Gegenständen entstehen Objekte, die biologische Prozesse konstruktiv und ästhetisch nutzen und zu einem konzeptuellen Bestandteil des Werkes machen. Die bislang realisierten oder sich im Prozess des Wachstums befindlichen Objekte basieren u.a. auf Pilzen, Moosen, Flechten, Algen, Korallen und Muscheln. Die dem Bewuchs freigegeben Gegenstände speisen sich aus dem kulturellen Gedächtnis von Kunst- und Kulturgeschichte und konstellieren sich in ihrer Zusammenschau zu einer Ausstellung.

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